Klagelieder 1:10-17 Schlachter 2000 (SCH2000)

10. Der Feind hat seine Hand ausgestreckt nach allen ihren Kostbarkeiten; ja, sie hat sehen müssen, wie Heiden in ihr Heiligtum eindrangen, von denen du doch geboten hattest, Dass sie nicht in deine Gemeinde kommen sollten!

11. All ihr Volk seufzt auf der Suche nach Brot; sie haben ihre Kostbarkeiten um Nahrung hergegeben, um sich nur am Leben zu erhalten. Herr, schau her und sieh, wie verachtet ich bin!

12. Bedeutet das euch nichts, ihr alle, die ihr hier vorübergeht? Schaut und seht doch, ob ein Schmerz sei wie mein Schmerz, der mich getroffen hat, mit dem mich der Herr bekümmert hat am Tag seines glühenden Zorns!

13. Er hat ein Feuer aus der Höhe in meine Gebeine gesandt und lässt es wüten; er spannte meinen Füßen ein Netz und trieb mich zurück; er hat mich zu einer Ruine gemacht; ich bin die ganze Zeit krank!

14. Das Joch meiner Übertretungen ist durch seine Hand angeschirrt; ineinander verschlungen sind sie mir auf den Nacken gelegt; er hat meine Kraft gebrochen. Der Herr hat mich in die Hände derer gegeben, denen ich nicht widerstehen kann.

15. Der Herr hat alle Helden in meiner Mitte weggerafft; er hat eine Festversammlung gegen mich einberufen, um meine auserwählten [Krieger] zu zerschmettern; der Herr hat die Kelter getreten der Jungfrau, der Tochter Juda.

16. Darum weine ich, und mein Auge, ja, mein Auge zerfließt in Tränen, weil der Tröster fern von mir ist, der meine Seele erquicken sollte; meine Kinder sind verwüstet, denn der Feind war zu stark.

17. Zion streckt flehentlich ihre Hände aus, doch da ist niemand, der sie tröstet. Der Herr hat gegen Jakob aufgeboten seine Feinde ringsumher; Jerusalem ist unter ihnen zum Abscheu geworden.

Klagelieder 1