Jesaja 29:1-12 Modernisiert Text (L45)

1. Wehe Ariel, Ariel, du Stadt des Lagers Davids! Ihr haltet Jahrzeiten und feiert Feste.

2. Aber ich will den Ariel ängsten, daß er traurig und jammerig sei, und soll mir ein rechter Ariel sein.

3. Denn ich will dich belagern rings umher und will dich ängsten mit Bollwerk und will Wälle um dich aufführen lassen.

4. Alsdann sollst du geniedriget werden und aus der Erde reden und aus dem Staube mit deiner Rede murmeln, daß deine Stimme sei wie eines Zauberers aus der Erde und deine Rede aus dem Staube wispele.

5. Und die Menge, die dich zerstreuen, werden so viel sein als ein dünner Staub und die Menge der Tyrannen wie eine webende Spreu; und das soll plötzlich bald geschehen.

6. Denn du wirst vom HERRN Zebaoth heimgesucht werden mit Wetter und Erdbeben und großem Donner, mit Windwirbel und Ungewitter und mit Flammen des verzehrenden Feuers.

7. Aber wie ein Nachtgesicht im Traum, so soll sein die Menge aller Heiden, so wider Ariel streiten, samt all ihrem Heer und Bollwerk, und die ihn ängsten.

8. Denn gleichwie einem Hungrigen träumet, daß er esse, wenn er aber aufwacht, so ist seine Seele noch leer, und wie einem Durstigen träumet, daß er trinke, wenn er aber aufwacht, ist er matt und durstig: also sollen sein die Menge aller Heiden, die wider den Berg Zion streiten.

9. Erstarret und werdet bestürzt, verblendet euch und werdet trunken, doch nicht vom Wein; taumelt, doch nicht von starkem Getränke.

10. Denn der HERR hat euch einen Geist des harten Schlafs eingeschenkt und eure Augen zugetan; eure Propheten und Fürsten samt den Sehern hat er geblendet,

11. daß euch aller (Propheten) Gesichte sein werden wie die Worte eines versiegelten Buchs, welches, so man's gäbe einem, der lesen kann, und spräche: Lieber, lies das! und er spräche: Ich kann nicht, denn es ist versiegelt,

12. oder gleich als wenn man's gäbe dem, der nicht lesen kann, und spräche: Lieber, lies das! und er spräche: Ich kann nicht lesen.

Jesaja 29